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#5 Dinge in Amerika: Das Auto

 „Steig jetzt in mein Auto, steig jetzt in mein Auto ein“ singt Bilderbuch in unseren Köpfen, während wir auf ein Ampelzeichen warten um über die Straße gehen zu können. In Westwood befindet sich, so schreibt das zumindest die LA Times, eine der verkehrsreichsten Kreuzungen der Welt. Maschin, mach mich nicht hin!

 

Bereits des öfteren erwähnt verzichten wir weitestgehend auf Autos. Auch wenn wir bald eines geschenkt bekommen. Selbst dann wollen wir dieses nur für größere Einkäufe oder um Gäste vom Flughfen abzuholen nutzen. Zwei Autos pro Familie sind hier im Durchschnitt normal. Gerne einen großen Familienvan und dazu entweder einen Pick-Up oder einen Mittelklassewagen, man möchte ja auch Status vermitteln.

 

„7 Türen, 70 PS“

 

Das in Los Angeles viele Menschen wohnen die sich teure Autos leisten können oder das zumindest vorgeben wird mit einem Spaziergang an einer der Hauptverkehrstraßen schnell klar. Die Dichte an Porsches und Ferraris ist hoch. Bei einem Spaziergang von 30 Minuten sieht man in der Regel drei Porsches und das jedes Mal. Ebenso spielt die Größe, wenn es sich nicht um einen teuren Hybrid, Sport- oder Rennwagen handelt, eine tragende Rolle, frei nach dem Motto „Mehr ist mehr!“. Ein Beispiel: Eine unserer Bekanntschaften fährt einen riesen Pick-Up, braucht diesen aber weder für die Arbeit um etwa große Gegenstände zu transportieren, noch wird das Auto in der Freizeit zu diesem Zweck genutzt. Auf die Frage hin, weshalb denn das große Auto dann notwendig sei, bekamen wir folgende Antwort: „I really love this car. I know it`s crazy but driving with that car is like heaven!”

So schön (grün) dieses Auto auch aussieht, sowohl Abgase als auch Stau machen Los Angeles große Probleme.
So schön (grün) dieses Auto auch aussieht, sowohl Abgase als auch Stau machen Los Angeles große Probleme.

Rush Hour und Vekehrscaos

Dabei kommt man mit dem Auto nicht mehr wirklich entspannt durch die Stadt. Stau gehört zur Tagesordnung. Braucht man für eine Strecke von 20 Kilometern normalerweise 15 Minuten, so ist in Los Angeles eine Fahrtzeit von einer Stunde normal. Als FußgängerIn besonders auf die eigene Sicherheit bedacht, beobachten wir zur Rush Hour die wildestens Szenarien vom Gehweg aus. Vorallem Freitags scheinen sich die fahrenden Menschen in Rekordszeit an einem „Virus“, einer Mixtur aus Aggressivität in Gestikulation und Sprache gleichermaßen ausgeprägt, anzustecken, der nicht selten in endlosen Huptiraden endet. Auch wenn gerade die Ampel für die FußgängerInnen auf grün steht und die Rechtsabbiegenden nicht fahren können, wird draufgehalten was das Zeug hält (in Amerika dürfen VerkehrsteilnehmerInnen wenn ihre Richtung eingentlich gerade rot hat und die FußgängerInnen grün haben, bei Kreuzungen rechts abbiegen, sofern niemand über den Zebrastreifen geht).

 

Ansonsten scheinen aber alle VerkehrsteilnehmerInnen auf den Straßen Los Angeles sehr gut aufzupassen. Unfälle passieren gefühlt eher selten, knappe Situationen haben wir jedoch schon einige gesehen.

Eigenes Auto und Führerschein in Kalifornien

 

Sofern man sich hier ein eigenes Auto zulegen möchte, oder so wie wir eines geschenkt bekommt, muss man den kalifornischen Führerschein machen. Das gilt NICHT für Leihautos sondern nur dann, wenn ihr wirklich ein Auto „besitzt“. Die Prüfungsunterlagen für den theoretischen Teil finden sich in einem lächerlich kleinen Heft wieder, welches  in einer Woche erlernt werden kann. Habt ihr die theoretische Prüfung bestanden, dürft ihr mit allen ab 25 Jahren, die in Besitz einer kalifornischen Fahrerlaubnis sind, so lange mit dem Auto rumcruisen, bis ihr euch fit für die Prüfung fühlt. Die praktische Prüfung dauert 15 min. Alles in allem zahlt man hier in etwa läppische 40$ für den Schein. 

Unser Kind hat sein liebstes Gefährt immer mit. AT steht dabei nicht für Austria, sondern für "A Truck".
Unser Kind hat sein liebstes Gefährt immer mit. AT steht dabei nicht für Austria, sondern für "A Truck".

Ohne Auto kommt ihr in Los Angeles ebenfalls ganz gut rum. Neben Bussen und Taxis ist UBER hier sehr gut organisiert. Länger als 3 Minuten haben wir noch nie gewartet. Leihautos gibt es, wie am Blog schon geschrieben, an jeder zweiten Ecke. Auch wenn wir nun ein Auto geschenkt bekommen, übertreiben werden wir´s bestimmt nicht. 

 

Soundtrack #5:

Hier findest du den Sound, der uns begleitet.

 

Hier findest du die letzten Blogbeiträge:

#2 Einziehen: Wohnungssuche und Anmeldetrara

#3 Einrichten: Thrift Shops und Lieferparadies USA

#4 On the road to Palm Springs: Coachella Valley, Salton Sea und Joshua Tree Park

Parkplatz beim Santa Monica Pier
Parkplatz beim Santa Monica Pier

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