· 

#6 Around the hood: Westwood

Westwood. In diesem Stadtteil von Los Angeles wohnen wir. Bekannt, ja für was eigentlich? Zugegeben, wir wussten es nicht. Wir sind davon ausgegangen, dass dieser Stadtteil schon lange existiert, da sehr nahe an Bel Air und nicht weit weg von Santa Monica. Falsch gedacht. Während schon ein Zentrum für LA und darum herum entstanden ist, war dort wo jetzt Westwood ist … nichts.

 

Der Hauptgrund warum Westwood entstand, war die UCLA. Anfang des 20sten Jahrhunderts wurde die Universität auf einem Hügel vor Bel Air errichtet, nördlich begrenzt vom berühmten Sunset Boulevard (Blvd.) und nun eben eingeschlossen von eben besagtem Stadtteil. Aber von vorn.

 

Universität lässt Stadt entstehen

 

 

Da mit der UCLA eine Universität weit weg von der Stadt entstanden ist, war nun auch der Anreiz gegeben in der Einöde zwischen Santa Monica und Beverly Hills zu wohnen. Wie alle amerikanischen Städte ist auch der Stadtteil Westwood im klassischen Straßenblockstil entstanden. Eine Ausnahme für diesen Stil liegt gleich dahinter, Bel Air. Ich (Jürgen) durfte ja gut zwei Monate auf dem Weg zur Arbeit bzw. dann wieder nachhause durch den berühmten Stadtteil Los Angeles fahren. Und ja, es gibt überdimensional große Villen und Häuser die man wohl nur dort findet, aber auch ganz normale Häuser zu sehen. Bel Air ist nüchtern betrachtet ein bebauter Hügel mit steilen Straßen und viel Grün. Aber zurück zu „unserem“ Stadtteil.

 

Westwood, da wohnen wir in einem Haus, errichtet in den 1960igern. Ganz nah am Santa Monica Blvd. der diesem Stadtteil als südliche Grenze dient. Westlich ist der Highway 405 und östlich der Los Angeles Country Club. Dazwischen führt der Westwood Blvd. direkt zur UCLA. Die kann eigentlich auch schon als eigene Stadt mit all ihren StudentInnen und Universitätsangestellten gesehen werden. So hat die UCLA ein Police Department, Westwood jedoch nicht. Sieht man sich die Karte von Westwood an fällt schnell auf: Die interessanten Geschäfte liegen an den Blvds. und zwischen den Blvds. liegen die Wohngebiete, sehr gut geplant. Entlang der Blvds. findet man die großen Gebäude etwaiger Banken und anderer Firmen. Dazwischen verschiedene Stores, die unterschiedlichste Ware anbieten, überdimensional große Gebäude etwaiger Religionen und „Restaurants“.

 

 

Glas, Glas und Beton

Viel Architektur gibt es in Westwood leider nicht. „Monumentale“ Bauwerke kann man am Campus an der UCLA finden und auch die Kinogebäude in Westwood sind interessant und schön anzuschauen, ansonsten ist architektonisch nicht viel zu holen. Die Skyline von Westwood ist durch hohe Gebäude mit verspiegelten Glasfenster geprägt. Dadurch entstehen kleine Straßenschluchten an größeren Kreuzungen, die man vornehmlich zu Sonnenuntergang erkunden sollte. Dann spiegelt sich die untergehende Sonne und der rosa Himmel nämlich in 1000 Fensterscheiben. 

 

 



Ganz in unserer Nähe gibt es ein Recreation Center. Einige würden Park sagen, naja. Die Größe liegt in etwa bei zwei mal zwei Blocks. Meist befindet sich in den Recreation Areas das:

 

·         Hundewiese

·         Eingezäunter Fußballplatz (Kunstrasen)

·         Basketballplatz (Beton)

·         Ein Feld

·         Ein Spielplatz für Kinder der nichts auslässt

·         Eine riesen Halle, die Schwimmbecken, Sporthallen und noch einiges mehr bietet.

 

Dort ist immer was los, vom Vormittag weg bis in den Abend, wo unter Flutlicht trainiert wird. Auch verschiedene festliche Aktivitäten und andere Open Air Happenings finden hier ihren Platz. Beispielsweise ein Osterfest initiiert durch die Stadt. Dabei werden, gegen einen kleine finanziellen Beitrag, Armbänder für unterschiedliche Altersgruppen ausgegeben, die dann beim großen Ostereier-Suchen mitmachen dürfen. Vorab gibt´s schon mal ein kleines Osternest und die jeweiligen Altersgruppen dürfen dann im dafür abgezäunten Spielplatz zum Wettbewerb, hrm, natürlich zur  Eier-Suche schreiten. Dabei werden die am Platz ausgelehrten Plastikeier auf Kommando von den Kinder eingesammelt. "Wer zuerst kommt, ...". Da kann es dann schon mal zu bitterlichem Heulen kommen, wenn keine Eier ergattert werden konnten.  Die Kunststoffeier haben dann entweder Süßigkeiten oder gar Preise in sich. Kann man sich mal anschauen- und tun, muss aber nicht sein! 

 

 

Der Ortskern

Aber ehrlich gesagt, alles haben wir noch nicht erkundet in Westwood. Wenn wir es uns recht überlegen, waren wir bisher immer nur westlich des Westwood Blvd. und an der UCLA. Interessanterweise hat Westwood jedoch sowas wie ein Zentrum. Zwar steht da keine Kirche, dafür ein Kino. Also eines das noch offen hat, mindestens zwei weitere sind leider schon geschlossen worden. Westwood war in den 1960/70igern, aber auch heute noch, der „Place to be“ für Kinopremieren. Roter Teppich, Stars und Fotografen.... Davon zeugen auch große Bilder an der Außenwand eines der geschlossenen Kinos. Was gibt es also so im Zentrum bzw. in Westwood? Unzählige verschiedene Restaurants, Coffee Shops, davon nicht zu wenige, und alles was man noch so in einer Mall bzw. Einkaufszentrum finden würde. Die Coffee Shops sind gut platziert an diversen Kreuzungen. Nur ein kleiner feiner Laden nicht, wohl mit dem besten Cafe in diesem Stadtteil, welchen man in einer kleinen Seitenstraße (Minister of Coffee abgekürzt MOC) gleich neben unserem Supermarkt des Vertrauens findet. Ein schöner Zufall. 

Restaurants und Cafes

Zurück zum Essen; Obwohl es eine Kette ist, wird Danny’s Diner zu einem Restaurant, zu dem wir gerne gehen. Das Diner hat uns schon auf unserem Weg nach Indio gut verpflegt und es gibt auch eines in unserer Umgebung. Es liegt wohl am klassischen Dinerstil und der eigentümlichen Gemütlichkeit, sowie den anderen Gästen. Hier kann man klassisch frühstücken oder dinieren, immer typisch amerikanische Gerichte, auch vegetarisch. „Diddy Riese“ ist allen bekannt in unserer Umgebung. Eine Eisdiele die seinesgleichen sucht. Es ist nicht die Qualität des Eises. Das ist ein klassisches Markeneis aus den USA. Was damit gemacht wird sorgt für die Massen an KundInnen. Das Eis wird zwischen zwei Cookies platziert, also ein Sandwicheis. Eine Portion entspricht locker zwei großen Eisbechern und man kann sich die selbstgemachten Cookies und die Eiscreme so zusammenstellen, wie man möchte. Es steht also nichts im Wege Schoko-Marshmallow-Eis zwischen zwei Pecannuss-Butter-Cookies zu pressen. Oder Erdbeer-Cheesecake-Eis zwischen zwei Smarties-Cookies. Man sollte nur vorher und nachher zwei Stunden nichts gegessen haben und einen ausgedehnten Spaziergang einplanen. Am Abend meist zum Wochenende steht eine lange Schlange vor „The Boiling Crab“. Einem Restaurant das nur Meeresfrüchte, hauptsächlich Schalentiere anbietet. Wir waren noch nicht in diesem Restaurant, aber von außen sieht man die Leute mit einem Lätzchen am Tisch sitzen. Vor ihnen ein Haufen Schalentiere die noch aus ihrem Panzer geschält werden müssen.

 

Worüber wir noch nicht berichten konnten sind zum einen die Museen in unserem Stadtteil, die zumeist gratis sind, und zum anderen, wie ein Kinobesuch aussieht. Sollten wir es dann endlich schaffen, Krustentiere zu essen, das Hammer Museum aufzusuchen und in einen Kinosessel zu versinken, werden wir ausführlich darüber schreiben. 

 

Soundtrack #6:

Hier findest du den Sound, der uns begleitet.

 

Hier findest du die letzten Blogbeiträge:

#3 Einrichten: Thrift Shops und Lieferparadies USA

#4 On the road to Palm Springs: Coachella Valley, Salton Sea und Joshua Tree Park

#5 Dinge in Amerika: Das Auto

Kommentar schreiben

Kommentare: 0