Wie schon vormals des Öfteren geschrieben, ist es in LA nicht gerade einfach ruhige und natürliche Plätze zu finden. Zwar gilt die Stadt als eine der grünsten amerikanischen in diesem Größenmaß, dennoch finden sich beinahe überall Autos. Natürliche Plätze meint hier nicht, dass wir über naturbelassene Areale sprechen, sondern Orte, an denen sich einige dafür einsetzen, die Natur nicht ganz aus den Stadtteilen verschwinden zu lassen. Davon gibt es im Großraum LA einige kleinere und größere Gebiete (Strand & Meer, State Parks usw.), in Westwood wären neben den Recreation Parks eben drei wesentliche Plätze zu nennen, die zu unseren liebsten gehören. Die stellen wir euch in diesem Blogbeitrag vor. Los geht´s!
Stadtteilspaziergang Part 1
Meist zu Fuß oder mit dem Bus unterwegs, unser Kind auch gerne mal mit dem Roller, bietet sich uns genug Zeit die Umgebung genau zu studieren. Unser geschriebener Spaziergang fängt in der Veteran Avenue an. Gehen wir zu unseren Lieblingsplätzen, wählen wir ruhige Parallelstraßen zum stark befahrenen Westwood Boulevard aus. Ziemlich zu Beginn kommen wir an einem riesigen Orangenbaum vorbei, dessen Blüten schwer und süß riechen.


Danach auf die Kelton Avenue einbiegen und dieser folgen, bis es auf die Midvale Avenue geht. Hier stehen viele Mehrparteienhäuser, die einen schöner, die anderen weniger. Zu kleinen Überraschungen am Wegesrand kommt es immer wieder – fast jeden Tag finden sich dort Möbel, elektronische Geräte oder sogar ganze Barbecue-Griller, die von ihren VorbesitzerInnen nicht mehr gebraucht werden. Einen passablen Holzstuhl haben wir so schon zu unserem Mobiliar gemacht, alles ist natürlich nicht mehr brauchbar. Trotzdem immer wieder spannend, was es hier alles zu finden gibt.


Ebenso fallen die vielen HundebesitzerInnen und ihre kleinen und großen Vierbeiner auf, die um die Blocks wandern. Es scheint so, als wären Hunde in LA ziemlich IN. Die Anzahl von überzüchteten kleinen Hunden, die deshalb nicht vernünftig laufen können und in Kinderwägen durch die Straßen geschoben werden, nimmt hier absurde Dimensionen an. Tja, gehört wohl wie das Auto einfach dazu…
Von der Midvale Avenue biegen wir über die Ashton Avenue wieder zum Westwood Boulevard, der dann in den Westwood Plaza übergeht und folgen diesem bis zur Ecke Le Conte Avenue. Rechts abbiegend der Le Conte folgend kommen wir am Geffen Playhouse vorbei, einem Theater, welches sowohl klassische als auch kontemporäre und provokative Stücke im Programm anbietet und einen wunderschönen Saal besitzt. Gehen wir weiter, kommen wir an einer Ralphs Filiale vorbei, die 24h täglich geöffnet hat. Sollte also jemand unter euch gerne nach 00:00 Uhr einkaufen gehen, hier geht´s. Auch da ließen sich bestimmt viele interessante Gespräche und Menschen finden. An der Filiale vorbei über den Zebrastreifen drüber und dann gleich nochmal über den nächsten Zebrastreifen der auf die gegenüberliegende Seite reicht und rechts den Hügel runter und schwupps, sind wir auch schon bei unserem ersten Lieblingsplatz: Dem Mildred E. Mathias Botanical Garden.

Grüne Oase mitten in Westwood
Als wir den botanischen Garten das erste Mal besucht haben, waren wir sehr verwundert wie wenige Menschen hier unterwegs sind. Anscheinend ist viel Grün und ein wenig Stille dann hauptsächlich doch nur für all jene notwendig, die aus einer kleinen, sehr grünen Region kommen. Ein kleiner Bach mit mehreren Tümpeln zieht sich durch den Garten, in dem viele Wasserschildkröten und einige Fische zuhause sind. Umgeben ist das Rinnsal von riesigen Bäumen aller Art und meterhohem Bambus als auch einer Vielzahl farbenfroher Blüten. Zur Straße hin gibt es auch alle möglichen Kakteenarten zu bestaunen. Wir verstecken uns meist hinter einem großen Bambusbusch nahe dem Bach, aus welchem unser Kind Fische (alte Blätter) angelt und uns so täglich ein schlammiges Vergnügen kredenzt. Zwischendurch fliegt immer mal wieder ein Kolibri vorbei oder ein Eichhörnchen huscht von Ast zu Ast. Es lässt sich hier hervorragend meditieren und lernen genauso wie einer Runde Schach nachzugehen oder Cello zu üben. Platz ist für Großstadtverhältnisse viel, Frequenz erstaunlich wenig. Freiwillige können sich übrigens melden, wenn sie pro Woche 4 Stunden im Garten mithelfen wollen. Im Gegenzug dazu bekommt man ein breites Wissen über alle Pflanzen dort und viel Ruhe. Einzig und allein die Tatsache, dass der Garten bereits um 17:00 Uhr zusperrt, ist schade.



Stadtteilspaziergang Part 2
Um wieder unter Leute zu kommen, machen wir uns nach einiger Zeit auf in Richtung UCLA Campus. Dazu nutzen wir einen der oberen Ausgänge und gehen an der School of Nursing vorbei geradeaus über den Zebrastreifen und dann die Treppe rauf, voila, ist man schon mitten am Campus. An der Boyer Hall, der W. G. Young Hall und dem Department of Psychology vorbei, gelangt ihr zur Inverted Fountain, einer Riesenausgabe des Salzburger Almkanal-Brunnens am Universitätsplatz. Hier könnt ihr euren Blick vertieft ins Abflussloch versinken lassen, während ihr am Brunnenrand sitzt. Nach einem kurzen Stopp kommen wir zu unserem dritten und letzten Lieblingsplatz. Vom Brunnen aus Richtung Norden immer geradeaus rauf bis zur Bunche Hall und fast sind wir da und haben nebenbei einen Großteil des UCLA Campus hinter uns gelassen.
Sculpture Garden
Hinter der Hall liegt der Sculpture Garden versteckt. Würden wir hier studieren, wir würden wohl viel Zeit hier verbringen. Neben den unterschiedlichen Kunstwerken und ihren Geschichten kann man Fußball spielen, mit andern plaudern oder lernen. Auch zum Verstecken spielen ist der Sculpture Garden perfekt geeignet, wie wir mit Kind natürlich wissen. Mensen wie auch Toiletten sind viele in der Nähe, geraucht werden darf am gesamten Gelände der UCLA nicht.
Tipp: Am Ende unseres Spaziergangs angelangt soll gesagt sein, dass ihr diesen natürlich beliebig verlängern und/oder variieren könnt. Wir huschen oft noch zur Kerckhoff Hall in der sich auch ein Coffee Shop befindet, und nicht irgendeiner. Hier hat auch schon Hank Moody alias Dave Duchovny bekannt aus Californication Cafe getrunken (und geraucht). Das Gelände ist riesig und hält jede Menge zu entdecken bereit, man muss nur meist die Gebäude betreten um alles rauszufinden. An dieser Stelle können wir euch auch die von der UCLA geführten Tours empfehlen, bei denen Studierende über den gesamten Campus geleiten und alles Mögliche dazu erzählen. Bestimmt lest ihr auch hier nochmal etwas über den Campus und seine schönsten Plätze!
Soundtrack #7:
Hier findest du den Sound, der uns begleitet.
Hier findest du die letzten Blogbeiträge:
#4 On the road to Palm Springs: Coachella Valley, Salton Sea und Joshua Tree Park
Kommentar schreiben